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Cybercrime-Schäden in Deutschland 2023 - Warum Bitcoin bei Erpressungen eine zentrale Rolle spielen könnte?

Die Schäden durch Cyberkriminalität in Deutschland haben im Jahr 2023 erschreckende Ausmaße erreicht. Nach dem Bitkom Cybercrime-Bericht 2024  belaufen sich die Kosten auf bis zu 267 Milliarden Euro – das sind etwa 6% des Bruttosozialprodukts des Landes.

Dies wirft nicht nur Fragen zum Umgang mit Cyberangriffen auf, sondern auch zu den Folgen dieser Angriffe und deren finanzielle Auswirkungen auf Unternehmen, Institutionen und den Staat.

Cybercrime-Kosten im Milliardenbereich

Laut Tagesschau belaufen sich die Cybercrime-Schäden auf 206 Milliarden Euro, während der WDR von 150 Milliarden Euro ausgeht. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Schäden durch Cyberangriffe mindestens so hoch sind wie der gesamte Sozialetat der Bundesregierung für das Jahr 2024.

Die Schäden entsprechen einer gesamten Quartals-Bruttowertschöpfung von „Handel, Verkehr und Gastgewerbe“. Diese Dimension zeigt, wie gravierend Cyberangriffe die deutsche Wirtschaft belasten.

Kryptowährungen möglicherweise als Zahlungsmittel für Erpressungen

Im Zusammenhang mit den steigenden Schäden stellt sich die Frage, wie diese finanziert werden. Ein wesentlicher Anteil der Cybercrime-Schäden entsteht durch Erpressungen mit gestohlenen Daten, die laut dem Bitkom Cybercrime-Bericht 2024, auf Seite 4,  Kosten von 13,4 Milliarden Euro verursachen. Das ist eine gewaltige Summe, die nicht in bar oder per Kreditkarte beglichen werden, sondern nur mittels Kryptowährungen wie Bitcoin transferiert werden kann. Setzt man diese große Cybercrime-Summe in Relation zu anderen Ländern, in denen wahrscheinlich ähnliche Erpressungen stattfinden, gelangt man vermutlich schnell zu 100 Milliarden Euro bzw. Dollar.

Warum Bitcoin?

Bitcoin wird in der Cybercrime-Welt bevorzugt, da es als dezentralisierte Währung keine direkte Kontrolle von Banken oder Regierungen unterliegt. Die Zahlungen sind dadurch weniger nachverfolgbar und bieten für Kriminelle einen scheinbar sicheren Hafen, um ihre Forderungen durchzusetzen.

Die Grenzen von Bitcoin als Zahlungsmittel

Auch wenn Bitcoin für Cyberkriminelle attraktiv ist, hat es klare technische Einschränkungen:

  • Bitcoin kann nur 7 Transaktionen pro Sekunde (TPS) verarbeiten. Zum Vergleich: Visa kann bis zu 24.000 TPS abwickeln.
  • Die Transaktionsgebühren schwanken zwischen 10 und 50 Dollar, und eine Bitcoin-Transaktion kann bis zu 10 Minuten dauern. In manchen Fällen dauert es mit mehreren Bestätigungen sogar über eine Stunde.
  • Aufgrund dieser langsamen Abwicklung könnte Bitcoin im Alltag kaum genutzt werden – ein Beispiel wäre der Kauf eines Eises, das geschmolzen wäre, bevor die Transaktion abgeschlossen ist.

Trotz technischer Einschränkungen, wie etwa der geringen Transaktionsgeschwindigkeit und hohen Gebühren, gibt es mehrere Gründe, warum Bitcoin gerade bei großen Beträgen bevorzugt wird. Die Anonymität, der dezentralisierte Charakter und die globale Verfügbarkeit machen die Kryptowährung zu einem idealen Instrument für Kriminelle, insbesondere für hohe Erpressungszahlungen.

Zwang zum Bitcoin-Kauf? Unternehmen und Kryptowährungen

Eine interessante Hypothese entsteht, wenn man die Cybercrime-Zahlungen mit dem Bitcoin-Markt in Verbindung setzt.

Kaufen Unternehmen und Institutionen Kryptowährungen nicht freiwillig, sondern weil sie erpresst werden?


Es gibt mehrere Gründe, warum Unternehmen, deren Kerngeschäft nichts mit Kryptowährungen zu tun hat, sich eigentlich nicht für diese Anlageklassen entscheiden würden:

  • Unternehmen verfügen meist nicht über das notwendige Wissen im Umgang mit Kryptowährungen.
  • Die Preise von Kryptowährungen schwanken stark, was zu erheblichen Verlusten führen kann.
  • Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kryptowährungen sind weltweit unterschiedlich und oft unklar.
  • Unternehmen könnten in der Öffentlichkeit Schaden nehmen, wenn bekannt wird, dass sie mit Kryptowährungen hantieren.

Wird der Bitcoin-Kurs durch Cybercrime künstlich angetrieben?

Es liegt die Vermutung nahe, dass der Anstieg des Bitcoin-Kurses teilweise durch kriminelle Aktivitäten gefördert wird. Unternehmen, die gezwungen sind, Erpressungszahlungen zu leisten, müssen zunächst Bitcoins kaufen, um die Forderungen zu begleichen. Auf Grund der hohen Summen führt dies zu einer zusätzlichen Nachfrage auf dem Bitcoin-Markt, die den Kurs weiter in die Höhe treibt.

Ein ernsthaftes Problem für die Wirtschaft

Die enormen Schäden durch Cybercrime, insbesondere durch Daten-Erpressungen, sowie der erzwungene Kauf von Kryptowährungen, stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Die Vermutung, dass der Bitcoin-Kurs durch kriminelle Aktivitäten befeuert wird, gibt einen besorgniserregenden Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des digitalen Finanzmarktes.

Die zentrale Frage bleibt. Wie können Unternehmen, Institutionen und die Gesellschaft als Ganzes besser auf Cyberbedrohungen reagieren und sich vor den wachsenden finanziellen Schäden schützen?

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